Kleine Wanderrunde durch grüne Vegetation zum bekannten Arbol Garoé
Die kleine Rundwanderung Arbol Garoé startet in der Nähe von San Andrés. Sie führt dich auf El Hierro im gemäßigtem auf und ab über die Hochebene Meseta de Nisdafé. Der Wanderweg bringt dich auch zum Besucherzentrum Arbol Garoé.
Du wanderst durch eine grüne Hügel- und Vulkanlandschaft, durch Eukalyptuswälder sowie an Viehweiden und kleinen Weilern vorbei. Im Weiler Las Montañetas kannst du typische altkanarische Häuser sehen. Eine wunderschöne Rundtour, um das Zentrum der Meseta de Nisdafe kennenzulernen.
Ab und zu ist die Hochebene allerdings von Wolken umgeben, die dir auch schon mal die Sicht nehmen können. Grund für diese Wolkenbildung sind die Passatwinde, die auch auf El Hierro die Wolken gegen die Steilhänge drücken, die dann in der Höhe kondensieren. Sie tropfen an den Pflanzen ab und das Wasser versickert im Boden. Das Prinzip heißt horizontaler Niederschlag. Die hohe Feuchtigkeit führt allerdings dazu, dass du auf El Hierro auf eine grüne Landschaft voller Vegetation triffst. Und so wird auch das Überleben der üppigen Lorbeerwälder auf den kanarischen Inseln gesichert.
Was ist nun der Arbol Garoé?
Der heutige Baum Arbol Garoé gehört zu den Stinklorbeerbäumen (Ocotea Foetens) und besitzt gleichfalls die Fähigkeit, die Feuchtigkeit aus der Luft aufzufangen. Doch der ursprüngliche Garoé soll einmalig auf der gesamten Insel gewesen sein und wird als heiliger Baum bezeichnet. Dieser wurde allerdings von einem Orkan im Jahr 1610 umgeweht. Da er die damaligen Einwohner mit Wasser versorgte, stellte sein Verlust für diese eine Katastrophe da. Bittschreiben an den spanischen König um Abhilfe nahm dieser wohl nicht ernst, da die Einwohner von einem heiligen Baum sprachen.
So sollen in Folge viele Einwohner von El Hierro verdurstet sein. Vor einem Jahrhundert wurde dann an der Stelle, an der der Arbol Garoé gestanden hat, der jetzige Stinklorbeerbaum gepflanzt. Rund um den Baum und in der Gegend, in der er zu finden ist, kannst du zudem zahlreiche Wassermulden (Albercas) besichtigen, die noch heute für die Wasserversorgung der Vegetation von Bedeutung sind. In dem Besucherzentrum kannst du nicht nur den Garoé besichtigen, sondern auch anschauen, wie die Ureinwohner der Insel an ihr Trinkwasser kamen. Diese Station ist Teil eines über 15 Kilometer langen Wanderweges, der die Bedeutung des Wassers für El Hierro aufzeigen möchte.
Allgemeine Informationen zur Rundwanderung Arbol Garoé
Startpunkt und Anfahrt
An der HI-10 in der Nähe des Ortes San Andrés ist ein kleiner Wanderparkplatz. Der Ort nennt sich Raya Cuatro Esquinas. Hier startest du die Wanderung. Dort befindet sich auch bereits ein Hinweisschild auf den Arbol Garoé.
Anfahrt mit dem Pkw
Je nachdem von welcher Seite du auf die Hochebene fährst, gelangst du über die HI-1, HI-4 oder HI-10 nach San Andrés. Von dort ist es auf der HI-10 ca. 1 Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Wenn du auf der HI-10 anreist, stoppst du ca. einen Kilometer vor San Andrés.
Anfahrt mit dem Bus
Die Buslinien 2 und 5 halten in San Andrés. Näheres findest du auf der Homepage von Transhierro.
Zeit
Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Für diese kleine Tour haben wir mit Besichtigung des Informationszentrums knapp über 3 Stunden benötigt.
Höhenunterschied und Streckenlänge
Die Höhendifferenz beträgt ca. 350 Meter. Die Strecke ist knapp 10 Kilometer lang.
Anforderung
Eine einfache und für jedermann mit ein wenig Kondition gut zu bewältigende Tour. Es handelt sich wirklich um eine einfache, aber landschaftlich bezaubernde Tour mit viel Abwechslung und interessanter Information.
Einkehr
Restaurants und Bars gibt es nur in San Andrés in der Nähe des Ausgangspunktes der Wanderung. Daher ausreichend Wasser und ggf. Verpflegung mitnehmen.
Varianten
Diese Tour lässt sich mit verschiedenen anderen Wander- und Rundwanderungen in der Nähe gut kombinieren. Sie ist auf einer kurzen Strecke identisch mit der Rundwanderung Mirador de La Peña. Auch grenzt sie an die Rundwanderung San Andrés – Isora. Alle drei Touren lassen sich sehr gut kombinieren. Daher kannst du, wenn dir diese Rundwanderung zu „wenig“ ist, sie in jede Himmelsrichtung erweitern.
Rundwanderung Arbol Garoé
Streckenabschnitt Raya Cuatro Esquinas bis Informationszentrum Arbol Garoé
Du startest diese Rundwanderungan der HI-10 in der Nähe des Ortes San Andrés. Dort befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz. Der Ort nennt sich Raya Cuatro Esquinas. Es gibt auch eine Ausschilderung Arbol Garoé. Du wanderst den geraden Weg in den Wald hinein. Dieser Abschnitt gehört zu dem großen über die Insel führenden Wanderweg GR 131 – Camino del la Virgin. Der Weg führt dich nach kurzer Zeit aus dem Wald hinaus und an der Montaña Entremontañas entlang. Hier grast häufig Vieh aus dem nahen Weiler La Albarrada. Du gelangst an eine Gabelung. Hier kommt von rechts ein Wanderweg aus San Andrés. Du gehst links geradeaus die etwas steile asphaltierte Piste bergauf.
Der Wanderweg führt an Kuhweiden und an Tropfwassertrögen (Los Dornajos) vorbei. Jetzt hast du bereits einen wunderschönen Blick über die Hochebene Meseta de Nisdafe, die sich vor dir ausbreitet. Du gehst eine ganze Weile auf diesem Gratweg mit schönen Aussichten zu beiden Seiten. Langsam senkt sich der Weg wieder ein wenig bergab. Dann gelangst du wieder an eine Gabelung. Rechts führt der Weg auf die nahe Anhöhe Ventéjis. Du gehst jedoch links den Fahrweg bergab. Nach kurzer Zeit stehst du vor dem Informationszentrum Arbol Geroé.
Streckenabschnitt Arbol Geroé bis Landstraße HI-110
Hier kannst du in das Besucherzentrum gehen, in dem es viele Informationen über die Wasserbewirtschaftung gibt. Auch der Arbol Geroé ist hier zu bewundern (Information siehe oben 2. Abschnitt). Danach setzt sich vor dem Informationszentrum ein kleiner Weg fort. Dieser führt dich an der rechten Berghangseite des Petraje entlang. Nach kurzer Zeit zweigt links ein Weg ab, der dich schnell hoch auf den Bergkamm führt. Von dort geht der Wanderweg nun zwischen Agaven bergab. Die grüne Landschaft der Meseta de Nisdafe liegt dir mit wunderschönen Ausblicken zu Füßen.
Der Weg geht weiter bergab in einen gepflasterten Weg über, der durch ein kleines Eukalyptuswäldchen führt. Du gelangst aus dem Wald heraus und triffst beim Abstieg auf einen weiteren Wald. Dort mündet der Wanderweg in einen Fahrweg, dem du rechts herum folgst. Dieser Weg mündet in eine Straße, die dich durch Wald, Wiesen und an einer Finca vorbei führt. Die Straße wird breiter und du siehst einige Gebäude am Wegesrand. Schließlich mündet der Wanderweg in die Straße HI-110.
Streckenabschnitt HI-110 bis Barranco Rinne
Auf der HI-110 gehst du links herum und kommst nach kurzer Zeit an eine Straßengabelung der HI-10. Hier gehst du rechts weiter an der Straße entlang. Keine Angst vor dem Verkehr. Ich selber habe auf diesem Abschnitt nur sehr wenige Fahrzeuge gesehen. Auf El Hierro ist das Wandern auf den örtlichen Straßen ohne weiteres möglich. Diese Straße führt dich geradeaus durch das kleine Dorf Las Montañetas. Hier kannst du noch altkanarische malerische Häuschen bewundern. Die kleinen Steingebäude liegen rechts und links der Straße eingebettet in üppige grüne Natur.
Am Ende des Dorfes geht links der Wanderweg auf einer kleinen Straße bergauf weiter. An der ersten Gabelung hältst du dich rechts. Abzweigende Feldwege ignoriert du. An einer Kreuzung folgst du links der HI-120. Von dieser zweigst du erst ab, wenn der Wanderweg PR EH 8 (weiß gelb) links ausgeschildert ist. Das ist der kleine Wanderweg, den du auch auf der Runde vom Mirador de La Peña nach San Andrés wandern kannst. Dieser geht weiter zumeist stetig leicht bergauf. Du wanderst auf hübschen Wegen durch eine grüne Landschaft. Die Wege sind häufig mit kleinen dunklen Steinmauern eingefasst. Nach einiger Zeit gelangst du an eine kleine felsige Barranco Rinne.
Streckenabschnitt Barranco Rinne bis Cuatro Esquinas
Du gehst in die Barranco Rinne hinein, hältst dich kurz rechts herum und steigst über die Felsen auf der linken Seite wieder bergauf. Der Weg steigt in dieser grünen Landschaft weiter an. Schließlich mündet der Wanderweg in einen Fahrweg. Diesem folgst du geradeaus. Von rechts läuft die HI-121 mit dem Wanderweg zusammen. Kurz bevor du San Andrés erreichst, kreuzt der GR-131 – der Camino de la Virgin – deinen Weg. Falls du über San Andrés wandern möchtest, gehst du geradeaus weiter und erreichst in kurzer Zeit den Ort. Zurück zum Ausgangsort gelangst du dann über die HI-10.
Ansonsten führt dich der Rundweg an der Abzweigung nach links auf den GR-131. Durch die Felder gelangst du so in kürzester Zeit zurück zum Ausgangspunkt Raya Cuatro Esquinas.
Und zum Schluss
Ich hoffe, dass dir diese kleine Wanderung auf El Hierro gefallen hat. Ich hoffe, dass dir diese kleine Wanderung auf El Hierro gefallen hat. Die Wanderung lässt sich auch sehr gut mit den Wanderungen von San Andrés nach Isora und mit der Wanderung zum Mirador de La Peña kombinieren.
Viel Freude beim Wandern wünscht dir
Dagmar von SiebenInseln
Hallo Dagmar,
ich bewundere wieder einmal zum einen die schöne Streckenwahl und dann die exakte Beschreibung der Wanderoute – zudem mit allen Kombinationsmöglichkeiten. Echt klasse!
Interessant wäre es wirklich, sich vor Ort mehr über die Wasserbewirtschaftung anzusehen bzw. erklären zu lassen. Dieses Phänomen des horizontalen NIederschlags und des Heruntertropfens erinnert mich ein wenig an die Umstände auf Teilen von Madeira – wo ja ebenfalls die Lorbeerwäldchen anzutreffen sind und vieles so grün (und triefnass) daherkommt, wie du es oben über Bereiche auf der Insel El Hierro zeigst. Die Ähnlichkeiten verblüffen mich irgendwie, denn handelte es sich einfach um eine weitere Kanareninsel – nun, gut. Doch bis Madeira ist’s schließlich doch ein anzes Eckchen weiter …
Die Ausblicke aus größerer Höhe sind wunderschön, aber ebenso das Dorf Las Montañetas oder das Wandern in den tiefer gelegenen, landschaftliche sehr reizvollen Abschnitten (Barranco Rinne).
Hat mir sehr gefallen, heute diesen Teil der Kanaren nähergebracht zu bekommen!
LG Michèle
Hallo Michèle, vielen Dank für deinen Besuch. Es freut mich, dass du einige interessante Informationen finden konntest. Bei meinem Besuch auf Madeira habe ich auch gestaunt, wie viele Parallelen es zwischen den kanarischen Inseln und Madeira gibt. Die Landschaft, die Vegetation und das Klima – vielleicht sind die Inseln ja doch nicht so weit entfernt voneinander :-). Viele liebe Grüße nach Hamburg, Dagmar