Pico de la Zarza – Gipfel auf einer vulkanischen Abbruchkante
Der Pico de la Zarza gilt mit seinen 807 Höhenmetern als der höchste Gipfel auf der kanarischen Insel Fuerteventura. Er liegt zusammen mit dem Pico de la Palma (744 Höhenmeter) und dem Pico de Mocán (792 Höhenmeter) sowie dem Morro del Joaro (621 Höhenmeter) auf einem Kraterrand.
Dieser Kraterrand gehörte zu einem großen Schichtvulkan, der vor 12-14 Millionen Jahren in den Atlantik versank. Übriggeblieben ist nun diese gewaltige Abbruchkante auf der Halbinsel Jandía. Die höchste Erhebung ist der Pico de la Zarza oder auch Pico de Jandía genannt.
Auf dem Gipfel des Pico de la Zarza stehst du unmittelbar an der Abbruchkante zur Küstenebene von Cofete. Bei gutem Wetter ist der Blick auf die weite Ebene, den Strand und den Atlantik von dort oben fantastisch. Der Wanderweg startet in der Nähe des südlich gelegenen Touristenortes Jandía Playa, der zu Morro Jable gehört. Er führt hinauf auf einen Gratweg, der dich über und um einige Erhebungen schließlich auf den Gipfel des Pico de la Zarza bringt.
Wandern auf Fuerteventura – Sonne und Regen
Auch wenn Fuerteventura eher für seine kilometerlangen weißen Sandstrände und die hohen Sanddünen bekannt ist, gibt es auf der Insel auch einige gute Wandermöglichkeiten. Vor Jahren bin ich einige Touren im rauen Gelände auf der Westseite der Insel gegangen. Da ich auf Teneriffa wohne, ist es immer eine kleine Reise nach Fuerteventura, so dass ich nicht allzu oft Gelegenheit für Wanderungen dort habe. Umso erfreuter war ich, dass es nun endlich einmal auf den Pico de la Zarza geklappt hat. So kann ich euch endlich auch einmal eine Wanderung auf Fuerteventura vorstellen.
Soweit die gute Nachricht. Doch leider hat es an meinem Wanderweg wie aus Kübeln geregnet. Sehr ungewöhnlich für diese ansonsten so trockene Insel. Wir haben uns durchnässt bis auf die Knochen zum Gipfel „durchgekämpft“. Wie ihr an den Bildern sehen könnt, bestand auf dem Hinweg kaum Sicht. Und auch auf dem Gipfel mussten wir auf Wolkenlöcher warten, um einen Blick auf die schöne Westküste werfen zu können. Auf dem Rückweg zeigte sich dann zum Glück doch noch die Sonne, so dass ihr auch einen kleinen fotografischen Eindruck von dieser so herrlichen Wanderung mitnehmen könnt.
Allgemeine Informationen zur Wanderung auf den Pico de la Zarza
Startpunkt und Anfahrt
Die Wanderung startet in Jandía an der Calle de Sancho Panza. Alternativ kannst du auch im Ort Jandía an der Küstenstraße Avenida de Saladar loswandern.
Anfahrt mit dem Pkw
Du kommst mit dem Pkw auf der Küstenstraße FV-2. Wenn du vom Norden kommst, biegst du am zweiten Kreisverkehr rechts in die Calle de Quijote ab. Aus dem Ort und in südlicher Richtung biegst du entsprechend links in die Calle de Quijote ab.
Wenn du magst, kannst du auch von hier loswandern.
Ansonsten biegst du in die erste Straße links (Calle de Sancho Panza) ein. Dieser folgst du bis sie sich bergauf gabelt. An der Gabelung hältst du dich rechts. Nach ca. 100 Metern beginnt rechts der Wanderweg. Parkplätze sind ausreichend am Straßenrand vorhanden.
Anfahrt mit dem Bus
Nach Morro Jable fahren die Buslinien 01, 04, 05, 09, 10, 25 und 111. Näheres und genaue Fahrpläne findest du auf der Homepage von Tiadhe.
Zeit
Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Wir haben für diese Tour mit Gipfelrast ein wenig über 4,5 Stunden benötigt.
Höhenunterschied und Streckenlänge
Die Höhendifferenz beträgt ca. 760 Meter. Die Strecke ist ca. 13,5 Kilometer lang. Wenn du aus dem Ort los wanderst, dürften es ca. 15 Kilometer sein.
Anforderung
Eine einfache und für jedermann mit ein bisschen Kondition gut zu bewältigende Tour. Die Wanderwege sind zumeist breit und gut ausgezeichnet. Nur im letzten Teil zum Gipfel werden sie ein wenig schmaler und steiler.
Wenn du das Pech hast – wie ich – bei starkem Regen dort zu wandern, stelle dich auf viel Schlamm auf den Wegen ein und vergiss die Regensachen nicht.
Einkehr
Restaurants, Bars und Geschäfte gibt es nur in Jandía (1,5 Kilometer vom Startpunkt). Daher ausreichend Wasser und ggf. Verpflegung mitnehmen.
Varianten
Die Tour lässt sich sogar zu einer Rundtour ausbauen. Du kannst wahlweise auf dem Rückweg kurz nach dem Gipfelabstieg in den Nachbar Barranco zur rechten Seite (Barranco de Vinámar) oder zur linken Seite (Barranco de Butihondo) absteigen. Von dort kehrst du dann jeweils im Barranco Grund nach Morro Jable bzw. zur Hauptstraße zurück.
Wanderung auf den Pico de la Zarza
Streckenabschnitt Jandía, Calle de Sancho Panza bis Bergrücken
Du startest deine Wanderung an der Calle de Sancho Panz in Jandía. Auf der rechten Seite beginnt der Wanderweg PR FV 54. Er ist mit einem kleinen Pfosten, der auf den Pico de la Zarza hinweist, markiert. Du wanderst auf dem Fahrweg, der zunächst parallel oberhalb der Straße verläuft, empor. Der Wanderweg führt an einem größeren Gebäude vorbei. In einigen großen Kehren geht es den Berg hinauf. Wenn du den Grat erreicht hast, kannst du bei gutem Wetter weit voraussehen. Der Wanderweg erstreckt sich weitläufig vor dir.
Ab und zu geht es leicht bergab, doch im Wesentlichen wanderst du von einem „Hügel“ auf dem Grat zur nächsten Erhebung. Zunächst wanderst du an der rechten Seite des Grats entlang und kannst daher rechts in den Barranco de Butihondo schauen. Später verläuft der Weg so, dass du außerdem links über den Barranco Vinámar nach Jandía und Morro Jable schauen kannst. Zurück hast du bei guter Sicht herrliche Ausblicke auf die weißen Strände der Ostküste von Fuerteventura und auf den Atlantik.
Streckenabschnitt Bergrücken bis Pico de la Zarza
Du wanderst auf dem Gratweg, der schließlich wieder links an der Bergseite verläuft über die Degollada de Vinámar. Dann verschmälert sich der bis dahin breite Wanderweg. Von nun an geht es in steilen schmalen Serpentinen den Berg empor. Wenn du wie ich im Regen dort hoch gehst, wirst du auf schlammige Wege stoßen. Du gelangst schließlich an ein eingezäuntes Gebiet. Da der Pico de la Zarza im Naturpark Jandía liegt, soll der Zaun die vielen freilaufenden Ziegen vom Gipfelbereich fernhalten. Daher sollen Wanderer darauf achten, das Gitter sorgfältig zu schließen.
Ziegen gibt hier wirklich genug. Du wirst wahrscheinlich auf der Wanderung einigen von ihnen begegnen. Im Gipfelbereich wachsen endemische Pflanzen wie die Kleinie, der Jandía Natternkopf, das Kanarische Sternauge oder auch Winter Margeriten. Vom Gatter aus steigst du weiter auf dem kleinen Pfad zwischen Felsen steil empor. Und dann bist du am Gipfel des Pico de la Zarza, dem höchsten Punkt von Fuerteventura. Das ist zugleich die Abbruchkante zur Westküste und der Vulkanrand. Bei gutem Wetter hast du von hier oben eine fantastische Rundsicht. Wenn du – wie ich – Pech hast, musst du dich mit Wolkenlöchern begnügen.
Und zum Schluss
Ich hoffe, dass dir diese kleine Wanderung auf Fuerteventura gefallen hat. Falls du sie machen möchtest, schau zu, dass du besseres Wetter als ich erwischt. Übrigens gibt es Siebeninseln jetzt auch auf Facebook und Instagram. Auch dort freue ich mich auf deinen Besuch. Viel Freude beim Wandern wünscht dir,
Dagmar von SiebenInseln
Hallo Dagmar,
Erneut eine sehr schöne Tour, und ich bedauere nur, dass du an dem Tag ausgerechnet einen der seltenen Regentage mit schlechter Sicht erwischt hast. Dennoch – man erkennte es auf den Fotos, die nachdem die Wolken sich lichteten entstanden – wie herrlich die Aussicht von dort oben ist und als wie weitläufig sich das Gelände am Pico de la Zarza entpuppt!
Ich war vor langen Jahren in Esquinzo und von dort aus in Jandia und Morro Jable. Da meine Tochter noch kleiner war und der Aufenthalt nicht sehr lang, waren derartige Touren (noch) nicht mit auf dem Programm. Heute würde es als gemeinsamer Mama-Tochter-Urlaub sicher Spaß machen und schöne Eindrücke bescheren. Gerade weil das Terrain (wie du bei der Erklärung für das Ziegengatter beschreibst) zum Naturpark Jandia gehört und auch für mich Botanikinteressierte noch so einige Leckerbissen bereithielte …
Danke für die Vorstellung der Tour auf dieser Kanareninsel! Es war wieder sehr interessant!
LG Michèle
Danke Michèle für deinen Besuch. Ja, trotz Regen war die Tour mal etwas ganz Anderes. Schade, dass die Insel auch von mir ein wenig entfernt ist. Liebe Grüße nach Hamburg, Dagmar