- Der Barranco Guayadeque – spektakuläre Wanderung auf altkanarischem Territorium
- Große Rundtour durch den Barranco de Guayadeque
- Allgemeine Informationen zur Rundwanderung Barranco de Guayadeque
- Große Rundwanderung durch den Barranco de Guayadeque
- Streckenabschnitt Höhlenrestaurant Tagoror bis Cruce del Olivio
- Streckenabschnitt Cruce del Olivio bis Caldera de Los Marteles
- Streckenabschnitt Caldera de Los Marteles bis Curva del Agua
- Streckenabschnitt Curva del Agua bis Cruz del Socorro
- Streckenabschnitt Cruz del Socorro bis Cruce de los Caminos
- Streckenabschnitt Cruce de los Caminos bis Ausgangspunkt Montaña de las Tierras
- Beschreibung kurze Wanderung um die Caldera de los Marteles
- Und zum Schluss
Der Barranco Guayadeque – spektakuläre Wanderung auf altkanarischem Territorium
Bei dem Barranco de Guayadeque auf Gran Canaria handelt es sich um einen ganz besonderen Barranco. Nicht nur die Größe und die mit 11 Kilometern besondere Länge der Schlucht sowie die steilen Felswände beeindrucken, sondern auch die wilde Natur und die zahlreichen Spuren der ehemaligen Bewohner der Insel.
Der Barranco dehnt sich über eine Fläche von 7.255km2 in der Nähe von Ingenio und Agüimes im östlichen Teil von Gran Canaria aus. Es handelt sich um eine der größten Schluchten der kanarischen Inseln. Du wirst vielen Wasserläufen und auch Resten von Wassermühlen begegnen, die erhebliche Bedeutung für die Bewohner des Tales hatten.
Bekannt ist die Schlucht für einzigartige endemische Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel den Lagarto Canarión, die größte Eidechsenart Europas und Afrikas. Diese Tiere können bis zu 80 cm lang werden. Bemerkenswert sind auch die vielen Höhlenhäuser, in denen Mumien, Tongefäße, Grabstellen und alte Inschriften gefunden wurden. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung kommst du an dem Museo de Guayadeque vorbei, das über die Kultur der Altkanarier und über die Funde aus dem Barranco de Guayadeque ausführlich informiert. Guayadeque bedeutet laut altkanarischer Sprache Ignacio Reyes “ruhiger Geist” oder “Reservat der Ruhe”.
Große Rundtour durch den Barranco de Guayadeque
Diese große Rundwanderung durch den Barranco de Guayadeque erfordert wegen der Länge und den zu bewältigenden Höhenmetern eine gute Kondition. Du startest die Wanderung nach einer längeren Fahrt durch den Barranco auf ca. 980 Höhenmetern. Der höchste Punkt der Wanderung ist das Kreuz de Socorro, das du auf ca. 1.700 Höhenmetern antreffen wirst. Die Wege sind zumeist gut angelegt, gepflastert und kaum ausgesetzt.
Doch damit auch Wanderer, die nicht so eine lange Tour machen wollen, etwas von diesem beeindruckenden Barranco sehen können, habe ich einige kurze Alternativen und Abürzungen unter Varianten zusammengestellt. Und wer den großen Vulkankrater (Caldera de los Marteles) sehen möchte, der findet unten eine Extra Rundtour, um einen Blick auf diesen mit seinen 500 Metern Durchmesser werfen zu können. Vor oder nach der Wanderung bietet sich ein Besuch des Museums de Guayadeque oder des Höhlenrestaurants Tagoror am Ausgangspunkt geradezu an.
Allgemeine Informationen zur Rundwanderung Barranco de Guayadeque
Startpunkt und Anfahrt
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das ehemalige Höhlenrestaurant Tagoror an der Montaña de las Tierras auf ca. 980 Höhenmetern. Vor dem Restaurant und an der Zufahrtsstraße gibt es Parkmöglichkeiten am Straßenrand.
Koordinaten: 27.936209, -15.512141
Anfahrt mit dem Pkw
Von der Inselautobahn GC-1 fährst du im östlichen Teil der Insel Richtung Ingenio ab. Du durchquerst den gesamten Ort auf der Hauptstraße und hältst dich aufwärts Richtung Berge. Es gibt auch einige Hinweisschilder zum Barranco de Guayadeque. Du fährst auf der Calle de Guayadeque aus dem Ort hinaus. Diese Straße bringt dich abwärts in den Barranco de Guayadeque. Dort triffst du auf die Straße, die von Agüimes kommt. Nun fährst du rechts herum. Du fährst am Museo de Guayadeque vorbei und fährst immer weiter und höher in den Barranco hinein bis fast zum Ende der Straße, dem Höhlenrestaurant Tagoror.
Solltest du die Kleine Runde um die Caldera de Los Marteles gehen wollen, ist Ausgangspunkt die Curva del Agua an der GC-130 beim ausgetrockneten Stausee (Embalse de Cuevas Blancas).
Anfahrt mit dem Bus
Mit dem Bus ist die Anfahrt nicht möglich, so dass alternativ nur eine Taxifahrt von Agüimes oder Ingenio in Betracht kommt.
Zeit
Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Wir haben für die große Rundtour mit Pausen 5,5 Stunden gebraucht. Die kleine Rundtour hat etwas mehr als 1,5 Stunden gedauert.
Höhenunterschied und Streckenlänge
Die Höhendifferenz beträgt ca. 850 Meter im Auf- und Abstieg. Die Streckenlänge ist ungefähr 18 Kilometer lang.
Die Höhendifferenz der kleinen Tour beträgt 230 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Und diese ist knapp 7 Kilometer lang.
Anforderung
Die gesamte Wanderung über kannst du auf guten Wegen, die teilweise mit großen Steinen gepflastert sind, gehen. Doch wegen der Länge, der teilweisen steilen Anstiege und der vielen Höhenmeter sollte eine sehr gute Kondition vorhanden sein. Wenn du nicht die gesamte Tour machen möchtest, dennoch etwas von Barranco de Guayadeque sehen möchtest, dann schau doch einfach unten unter den Varianten nach kürzeren Alternativen.
Einkehr
Es gibt nur das Höhlenrestaurant Tagoror (Versammlungsplatz) am Ausgangsort. Daher ausreichend Wasser und ggf. Verpflegung mitnehmen.
Varianten
Diese Tour durch den Barranco de Guayadeque ist sehr lang. Falls du nicht die ganze Runde laufen möchtest (oder auch noch weiter) und (dennoch) etwas vom Barranco sehen möchtest, gibt es folgende Möglichkeiten.
- Um ein wenig Strecke und Anstieg zu sparen, kannst du in der Nähe des Cruce del Olivo die Wanderung beginnen. Dazu musst du auf der GC-130 anfahren und von dieser links hinunter abbiegen, um nahe an den Wanderweg zu gelangen.
- Um einen Eindruck von der wilden Natur und den Höhlenhäuser im Barranco zu gewinnen, kannst du auch dem Track bis zur Caldera de los Marteles folgen und dann auf dem gleichen Weg zurückgehen.
- Sollte dir hingegen eher eine Runde hoch oben über dem Barranco gefallen, beschreibe ich dir eine wunderschöne Wanderung um den Vulkankrater Caldera de los Marteles auf etwa 1500 Höhenmetern.
- Schließlich musst du auch nicht bis zum Ende der Wanderung und damit ganz so hoch wie ich hinaufwandern. Wie du gut am Track sehen kannst, kannst du im oberen Teil einen großen Streckenabschnitt einsparen, wenn du nur der Rundtour folgst.
- Solltest du hingegen Lust auf mehr verspüren, kannst du die Rundtour ideal mit der kleinen Tour im oberen Teil verbinden und daraus eine sehr große Runde machen.
- Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit, die Rundtour im oberen Teil ein wenig auszudehnen, wenn du nicht wie ich, frühzeitig auf die andere Barranco Seite wechselst und noch weiter hochsteigst. Dann gelangst du an den höchsten Punkt der Wanderung und machst auf diese Weise eine sehr große Rundtour.
Große Rundwanderung durch den Barranco de Guayadeque
Streckenabschnitt Höhlenrestaurant Tagoror bis Cruce del Olivio
Vom Ausgangspunkt am Restaurant oder Straßenrand folgst du weiter der Straße aufwärts. Du befindest dich auf der Montaña de las Tierras. Rechts neben dir befinden sich die steilen und schroffen Wände des Barrancos, links hingegen grüne Wiesen. Nach kurzer Zeit geht die Straße in einen Fahrweg über. Diesem Fahrweg folgst du ungefähr 1,4 Kilometer. Links und rechts gehen Wege zu privaten Grundstücken, die am Wegesrand liegen, ab. Der Weg bringt dich höher und höher in den Barranco hinein. Zurückblickend siehst du jetzt bereits den Ausgangspunkt weit unter dir liegen.
Nachdem du den Barranco nach ca. 1,4 Kilometern zur linken Seite überquerst hast, gelangst du an eine Gabelung. Hier hältst du dich links und steigst auf dem schmalen Pfad steil in die Höhe. Nach kurzer Zeit gelangst du zum Cruce del Olivio auf 1250 Höhenmetern. Hier wirst du von links oben zurückkehren. Jetzt hältst du dich rechts. Abkürzung 1 unter Varianten startet die Runde hier, so dass du fast 300 Höhenmeter auf diese Art sparen kannst.
Streckenabschnitt Cruce del Olivio bis Caldera de Los Marteles
Von jetzt an bringt dich der Wanderweg auf der rechten Hangseite des Barranco de Guayadeque in die Höhe. Der Weg führt nach einiger Zeit an einigen Kiefern entlang. Rechts hoch oben über dir siehst du nun bereits die dunklen Hänge der Caldera de Los Marteles. Der Weg kommt zurück zum Talgrund und kreuzt diesen nach rechts. Hinter einem großen Gehöft geht der Wanderweg rechts bergauf. Teilweise führt er über Lavageröll. Du kommst aus der bewaldeten Gegend heraus und steigst sehr steil an den Hängen der Caldera de Los Marteles empor.
In der Ferne hörst du Hundegebell von den nun bereits unter dir liegenden Höfen. Am Ende dieses steilen Pfades gelangst du auf einen größeren Weg, dem du rechts herum folgst. Doch nach ca. 100 Metern führt diese Piste in eine andere Piste. Du hältst dich scharf links. Nun gehst du parallel am Hang der Caldera de Los Marteles entlang. Dieser Weg ist auch Teil der kleinen Rundtour (siehe unter Varianten 3). Du steigst auf dem Lavaweg, der nach kurzer Zeit in Kiefernwald übergeht, weiter an.
Streckenabschnitt Caldera de Los Marteles bis Curva del Agua
Von diesem schönen Weg durch den Kiefernwald kannst du immer wieder herrliche Ausblicke in den Barranco zu deiner linken Seite genießen. Ich war einmal im Sonnerschein und einmal in absoluter Bewölkung dort. Mit Wolken sind die schönen Ausblicke natürlich ein wenig getrübt. Und der nun sacht ansteigende Wanderweg durch den Wald ist gut zu gehen. Du gelangst an eine Gabelung. Wie du sehen kannst, bin ich links abgebogen, da der Weg wunderschön am Rand eines hohen Felshanges über dem Barranco entlangläuft.
Wenn du eine große Runde gehen willst, solltest du dich entgegen dem Track hier rechts geradeaus halten. Dann gelangst du nach einiger Zeit in die Nähe des ausgetrockneten Stausees Embalse de Cuevas Blancas. An einer Finca vorbei führt dich der Wanderweg an die GC-130. Wegen dem Wasserspeicher heißt sie auch Curva del Agua. Hier geht der weitere Wanderweg links ab. Und an dieser Stelle startet auch die Kleine Runde um den Vulkankrater Caldera de Los Marteles (Varianten 3).
Streckenabschnitt Curva del Agua bis Cruz del Socorro
Von nun an kannst du zunächst sehr lange der Ausschilderung in Richtung Santa Lucia folgen. Wie du an meinem Track siehst, gibt es auch hier wieder eine kürzere und eine ein wenig längere Möglichkeit. Du wanderst auf breiten Fahrwegen und schönen Waldwegen durch eine sehr hübsche Hügellandschaft. Schließlich bringt dich der breite Fahrweg wieder in den Kiefernwald. Dort gelangst du nach kurzer Zeit zu einem Holzkreuz. Das ist das Cruz del Socorro und damit mit 1681 Metern der höchste Punkt der Wanderung. Von hier gehen viele Wanderwege ab.
Auf den mit einer Steinmauer abgegrenzten Weg auf der linken Seite gelangst du wieder auf den Hinweg auf der anderen Seite des Barranco. Ich kam nach Track an dieser Stelle heraus und bin weiter zur Curva del Agua gewandert. Also wer oben an der Caldera de Los Mateles an der Gabelung links gegangen ist, kommt an dieser Stelle heraus (so mein Track).
Streckenabschnitt Cruz del Socorro bis Cruce de los Caminos
Solltest du nicht die große Runde gegangen sein, kannst du entscheiden, ob du (wie mein Track) noch zur Curva del Agua einen Abstecher machst und dann wieder hierher zurückkehrst. Der Rückweg führt dich jedoch weiter auf dem halblinks abbiegenden Weg. Dieser kleine Pfad führt hinab und bringt dich nach kurzer Zeit auf eine Piste durch den Kiefernwald. Hier wanderst du eine ganze Weile. Schließlich kommst du auf dem breiten Fahrweg aus dem Kiefernwald hinaus und befindest dich auf einer Art Aussichtsplattform. Das ist die Sepultura de Gigante.
Von dort oben hast du einen herrlichen Ausblick auf den Barranco de Guayadeque und den auf der anderen Seite des Barranco liegenden Berg Sepultura de Gigante. Hier oben ist ein wunderschöner Rastplatz mit erstklassiger Aussicht. Du wanderst den Fahrweg am Grat entlang immer weiter geradeaus. Rechts führt ein Weg ab zu einem Haus und kurz danach ignorierst du einen links abbiegenden Weg. Du hältst dich immer weiter geradeaus an den mit Steinen eingesäumten Weg und dem parallel dazu verlaufenden Fahrweg. Dein Weg führt immer auf dem Grat entlang und du genießt weiterhin schöne Aussichten. Am Ende des Gratweges erreichst du einen Abzweig (Cruce de los Caminos).
Streckenabschnitt Cruce de los Caminos bis Ausgangspunkt Montaña de las Tierras
An dieser Kreuzung gehen rechts Wege nach Santa Lucia und Temisas ab. Du aber hältst dich scharf links. Nun führt dich der Pfad immer am Berghang entlang hinunter. Du querst einen Talgrund und gehst dann zum Paso Bermejo. Über rotem Boden wanderst du eine Zeit mit weiterhin wunderschönen Aussichten auf den Barranco Guayadeque. Du umquerst immer am Hang entlang einige leichte Bergeinschnitte. Doch schließlich geht der Weg in einen steilen Serpentinenweg über.
Dieser bringt dich schnell hinab zum Cruce del Olivio. An dieser Stelle ist die Rundwanderung beendet. Du gehst rechts herum, auf dem gleichen Weg, den du auch gekommen bist, zurück. In ca. 1600 Metern bergabwärts auf dem Fahrweg erreichst du wieder deinen Ausgangspunkt, die Montaña de las Tierras.
Beschreibung kurze Wanderung um die Caldera de los Marteles
Streckenabschnitt Parkplatz an der GC-130 (Curva del Agua) bis Caldera de los Marteles
Du startest die Wanderung an der GC-130 (Curva del Agua). Von hier folgst du zunächst sehr lange der Ausschilderung in Richtung Santa Lucia. Du wanderst auf breiten Fahrwegen und schönen Waldwegen durch eine sehr hübsche Hügellandschaft. Schließlich bringt dich der breite Fahrweg in den Kiefernwald. Dort gelangst du nach kurzer Zeit zu einem Holzkreuz. Das ist das Cruz del Socorro (1681 Höhenmeter). Von hier gehen viele Wanderwege ab.
Du wählst den mit einer Steinmauer abgegrenzten Weg auf der linken Seite. Mit wunderschönen Aussichten auf den Barranco de Guayadeque wanderst du immer am Hang entlang und kreuzt dabei die Schlucht. Auf der anderen Seite gelangst du auf einen Hauptwanderweg, dem du nach rechts folgst. Der Weg führt dich durch Kiefernwald und schließlich am Hang der Caldera de los Marteles entlang. Schließlich siehst du den großen Vulkankrater und wanderst weiter an dessen Rand entlang.
Streckenabschnitt Caldera de los Marteles bis Ausgangspunkt (Curva del Agua)
Dann gelangst du auf die GC-130, der du nach links folgst. Sie führt dich in einer Linkskurve auf die eigentliche Caldera. Dort kannst du – sofern keine Wolken einziehen – herrliche Aussichten in alle Richtungen genießen. Danach folgst du weiter der Straße. Kurz hinter der Caldera führt der Wanderweg auf der linken Seite in den Wald hoch. Dieser Weg ist teilweise steil und läuft immer parallel hoch über der GC-130 entlang.
Hoch über dem ausgetrockneten Stausee Embalse de Cuevas Blancas gelangt der Wanderweg schließlich wieder auf die Straße. Da auf der GC-130 nicht viel Verkehr ist, kannst du nun den restlichen Weg ohne Bedenken an der Straße fortsetzen. In einem großen Bogen bringt dich die Straße um den See herum zum Ausgangspunkt (Curva del Agua) zurück.
Und zum Schluss
Ich hoffe, dass dir die Wanderungen und Ausflüge um den Barranco de Guayadeque gefallen haben. Dieser Barranco bietet tatsächlich viel mehr als nur beeindruckende Wanderungen. Ein unvergessliches Naturerlebnis, interessante historische Funde und vielleicht auch einen Restaurantbesuch in einem Höhlenrestaurant. Ich wünsche dir auf jeden Fall schöne Erlebnisse bei der Entdeckung des Barranco de Guayadeque,
Dagmar von SiebenInseln