Beeindruckende Höhenwanderung über die Cresta de Las Cañadas

Auf der Cresta de Las Cañadas bis zur Degollada de Ucanca

Im Teide Nationalpark liegt die große Hochebene der Cañadas del Teide, die von einer beeindruckenden Bergkette umgeben ist. Oben auf dieser Bergkette, die Cresta de Las Cañadas kannst du entlangwandern. Von dort oben hast du die wirklich allerschönsten Blicke auf die Caldera, die Cañadas, den Teide sowie die Ostseite der Insel. Bei wolkenfreiem Himmel kannst du zudem die Nachbarinseln La Palma, La Gomera, El Hierro und Gran Canaria sehen.

Der Höhenweg Cresta de Las Cañadas verläuft von hinter Boca de Tauce bis El Portillo. Wahrscheinlich wirst du ihn nicht in einem Zug machen. Doch du kannst diesen langen Weg sehr gut teilen. Einen Teil der Wanderung über die Cresta de Las Cañadas habe ich im Artikel Siete Cañadas beschrieben. Das ist der Abschnitt zwischen El Portillo und dem Parador. Auf der Cresta de Las Cañadas endet er auf der Degollada vor dem Guajara. Richtung Westen geht der Höhenweg dann weiter über den Guajara bis zur Degollada Ucanca. Die Beschreibung findest du hier.

Der fehlende Teil der Cresta de Las Cañadas – eine große Herausforderung

Der noch fehlende Teil der Cresta de Las Cañadas zwischen der Degollada de Ucanca und Boca Tauce ist der schwierige Teil der gesamten Höhenwanderung. Doch mit guter Kondition und ein wenig Kraxelei ist er zu bewältigen. Hier beschreibe ich dir den Aufstieg zur Cresta de Las Cañadas von der TF-21zum Sombrero. Danach geht es dann weiter auf den Höhenweg über so einige Gipfel. Der beeindruckendste der Gipfel ist der Roque del Almendro, von dem du einen ziemlich steilen Abstiegsweg genießen kannst. 

Nach einem Drittel dieses Wanderweges gelangst du auf den Wanderweg S-31, der dich auf etwas besseren Wegen weiter über die Cresta führen wird. Am Ende der Wanderung gelangst du auf die Degollada de Ucanca vor dem Guajara. Von dort steigst du dann zum Parador ab. Eine wirklich faszinierende Wanderung mit kleinen Klettereinlagen, die wirklich nicht für jedermann gemacht ist. Doch wenn du über genügend Kondition verfügst und absolut schwindelfrei und trittsicher bist, wirst du deine Freude an dieser Tour haben.

Allgemeine Informationen zur Wanderung Cresta de Las Cañadas

Startpunkt und Anfahrt

Startpunkt der Wanderung ist die TF-21 zwischen dem Rastplatz Las Lajas und Boca Tauce – GPS: 28.205781, -16.674622. Ende der Wanderung ist am Parador im Teide Nationalpark.

Anfahrt mit dem Pkw

Du kommst auf allen Teide Auffahrtsstraßen letztlich bei Boca Tauce auf die TF-21, sofern du nicht ohnehin über Vilaflor auf der TF-21 Richtung Boca Tauce gefahren bist. Es gibt an den Rändern der Straße einige wenige Parkplätze. Wahrscheinlich musst du aber ein wenig von dort zum Startpunkt laufen. Da das Ende der Wanderung am Parador ist, müsstest du diese Wanderung möglichst mit zwei Fahrzeugen organisieren. Möglicherweise kannst du auch eine Tour mit dem Bus fahren oder dich bringen oder abholen lassen.

Anfahrt mit dem Bus

Die Titsa Buslinien 342 und 348 fahren über die TF-21. Allerdings fahren sie nur sehr eingeschränkt, so dass du genau planen musst. Zum Startpunkt der Wanderung sind die nächsten Haltestellen Boca Tauce und der Rastplatz Las Lajas, so dass du von dort zum Startpunkt wandern müsstest. Boca Tauce liegt näher am Ausgangsort der Wanderung. Doch von Las Lajas kannst du auch zur Cresta de Las Cañadas aufsteigen. Das ist auch eine Möglichkeit den sehr schwierigen Teil der Wanderung auszulassen. Genau beschreibe ich dir diesen Weg unter dem Punkt Varianten. Weitere Informationen findest du auf der Titsa Homepage.

Zeit

Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Wir haben für diese Rundtour mit einigen Stopps und Rast ca. 8 Stunden benötigt.

Höhenunterschied und Streckenlänge

Die Höhendifferenz beträgt knapp 740 Meter und die Strecke ist in etwas 11 Kilometer lang. 

Anforderung

Für diese Wanderung benötigst du nicht nur eine gute Kondition, sondern auch absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Im ersten Drittel kann ich diese Wanderung eigentlich nicht mehr als reine Wanderung, sondern als Wanderung mit Klettereinlagen bezeichnen. Daher ist wirklich absolute Vorsicht geboten. Die Wanderung auf keinen Fall bei schlechtem Wetter oder Sturm unternehmen. Die letzten zwei Drittel der Wanderung sind weiterhin anspruchsvoll, aber verlaufen über den kleinen Wanderweg über die Cresta de Las Cañadas S-31. Das erste Drittel der Wanderung mit einiger Kletterei hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, so dass du auf jeden Fall genug Zeit für diese Unternehmung einplanen solltest.

Wenn du die Kletterei und Kraxelei vermeiden möchtest, solltest du das erste Drittel der Wanderung auslassen und auf dem normalen Wanderweg von Las Lajas aus aufsteigen und dann über die Cresta de Las Cañadas zum Parador gehen.

Warnung: auch der Track, den ich im Downloadbereich zur Verfügung stelle, ist nur bedingt tauglich, da wir selber im ersten Drittel der Wanderung versucht haben, den Weg zu finden, was teilweise nur über einige Umwege gelungen ist. Daher bitte die folgende Beschreibung genau lesen, weil ich dich dort auf einige Besonderheiten der Wanderung hinweisen werde.

Einkehr

Einkehrmöglichkeiten gibt es erst am Ende der Wanderung im Parador. Daher auf jeden Fall bitte ausreichend Wasser und ggf. Verpflegung für die Wanderung mitnehmen.

Varianten 

Falls du die Wanderung abkürzen und/oder den recht ausgesetzten ersten Teil der Wanderung vermeiden möchtest, kannst du auf dem Wanderweg S-31 die Wanderung am Rastplatz Las Lajas beginnen. Von dort steigst du dann parallel unterhalb der Cresta de Las Cañadas auf und gelangst oberhalb des Sombrero de Chasna auf die Cresta.

Weitere Wanderungen auf der Cresta de Las Cañadas, die mit dieser Wanderung verbunden sind, sind Siete Cañadas , Wanderung Guajara sowie Sombrero de Chasna.

Wanderung Cresta de Las Cañadas

Streckenabschnitt TF-21 bis El Sombrero

Du startest diese Wanderung an der TF-21 (GPS Daten oben) an der dritten großen Kurve hinter Boca Tauce. An der Innenseite der Kurve führt dich der Pfad kurz über Buschland und gleich darauf in bewaldetes Gebiet hinein. Es gibt einige Pfade, die jedoch alle bergauf auf den Grat, der Cresta de Las Cañadas führen. Auf dem Grat angekommen, liegt links neben dir der Gipfel des El Sombrito (2326 Höhenmeter). Der Pfad führt jedoch weiter ansteigend rechts herum. Bereits von hier hast du erste herrliche Aussichten zurück auf den Aufstiegsweg und nach links in die Caldera.

Der Anstieg ist weiterhin recht steil. Vor dir erhebt sich der Gipfel des El Sombrero (2532 Höhenmeter). Und nun musst du ein wenig aupassen. Nach einiger Zeit teilt sich der Aufstiegspfad. Wir haben uns rechts gehalten und sind unter dem El Sombrero entlang gegangen. So auch mein Track. Das ging einige Zeit wunderbar. Doch dann mussten wir ein großes weißes Geröllfeld überqueren. Das war eine recht rutschige Angelegenheit. Daher würde ich niemanden raten vor dem El Sombrero entlang zu gehen. Benutze stattdessen den Aufstiegsweg links herum. Der führt dich auf der linken Seite hinter dem Gipfel entlang.

Streckenabschnitt El Sombrero bis Roque del Almendro

Am Ende des Gipfels quert der Weg wieder zur anderen Seite und bringt dich auf einem Grat hinab. Auf dem Grat trifft sich schließlich der Abstiegsweg mit dem Weg, der vor dem El Sombreo verläuft. Du wanderst nun einige Zeit immer parallel zum Grat leicht bergab. Du durchquerst eine kleine Senke. Danach geht es dann wieder bergauf zum Roque de los Almendros. Mit wunderschönen Aussichten auf den Teide, die Nachbarinseln und auf die Caldera wanderst du nun immer weiter geradeaus bergan.

Ab und zu ist der Weg ein wenig schwer zu finden, aber letztlich kennst du die Richtung. Und ich habe an verschiedenen Tracks gesehen, dass es tatsächlich auch verschiedene Möglichkeiten gibt. Ein Pfad verläuft ziemlich nahe oben am Grat entlang. Und ein anderer Pfad befindet sich versetzt ein wenig weiter unten. Du überquerst den Baranquillo de Erques. Dann geht der Weg noch einmal hoch nahe an den Grat heran. Danach verläuft er eine kurze Zeit wieder abwärts, um danach steil anzusteigen. Oben auf dem Grat wanderst du hinter einem Felsen auf der linken Seit entlang, um dann gerade oder auch in einem Bogen zum Gipfel des Roque del Almendro (2524 Höhenmeter) aufzusteigen.

Streckenabschnitt Roque del Almendro bis Kreuzung mit Wanderweg S-31

Wenn du den Gipfel des Roque del Almendro erreicht hast, dann gehst du bis nach vorne zur Abbruchkante vor. Hier erwartet dich ein steil hinunterführender kleiner Steinpfad. Du hast tatsächlich einen sehr schmalen, aber auch sehr steilen Pfad, den du teilweise richtig hinabklettern musst. Die Sicht nach unten auf die Cresta de Las Cañadas ist fantastisch. Wenn du unten angelangt bist, querst du eine Mulde und steigst auf einem deutlichen Pfad auf der anderen Seite wieder zum Grat auf. Jetzt verläuft der Weg teilweise durch und über große Felsenbrocken lange am Berghang entlang.

Du bewegst dich immer weiter parallel zur Cresta de Las Cañadas. Schließlich steigt der Pfad an. An zwei verschiedenen Punkten bietet sich dir die Möglichkeit durch einen Felsdurchlass über den Grat zu gelangen. Auf der anderen Seite der Felsenwand angekommen, hast du gleich wieder herrliche Ausblicke über die Caldera.

Auf einem deutlichen Pfad wanderst du am Hang hinunter, querst eine Mulde und gelangst auf der anderen Seite oben auf einen deutlich markierten Weg. Diesem folgst du rechts herum. Der Weg geht bergab und bringt dich nach kurzer Zeit zum Wanderweg S-31. Der S-31 kommt von Las Lajas hier hoch. Falls du dir die ab und zu unbequeme Kraxelei bis hierhin sparen möchtest, kannst du auf diesem guten Wanderweg bis zu diesem Punkt aufsteigen.

Streckenabschnitt Kreuzung Wanderweg S-31 bis letzter Anstieg auf der Cresta de Las Cañadas

Der S-31 verläuft eine Zeit oben auf der Cresta de Las Cañadas weiter. Rechts neben dir liegt der Sombrero de Chasna (2405 Höhenmeter). Links hast du wirklich beeindruckende Sichten hinunter in die Caldera und hinüber zum Teide. Zwei Wege zweigen rechts zum Sombrero de Chasna ab. Du gehst geradeaus weiter und steigst dann wieder auf einen weiteren Gipfel auf. Danach hast du zwei Möglichkeiten. Wir sind beim nächsten Gipfel über einen Pfad in der Höhe gegangen. Der S-31 verläuft ein wenig weiter unten.

Nach einem kleinen Abstieg, wendet sich der Weg wieder am Berghang bergauf. Wenn du auch diesen Aufstieg bewältigst hast, wanderst du von dort eine sehr lange Zeit immer weiter parallel zum Grat. Dann überquerst du eine kleine Felsenwand und wanderst danach parallel zur Wand noch einmal ein wenig bergauf. Schließlich gelangst du auf eine kleine Hochebene, die du überquerst. Von dort geht es nun in einem weiten Bogen bergab auf einen Sattel. Von dort kommt dein letzter größerer Anstieg auf der rechten Seite eines großen Felsens.

Streckenabschnitt letzter Anstieg auf der Cresta de Las Cañadas bis zum Parador

Nach diesem Anstieg gelangst du wieder auf den freien Grat auf den es noch ein wenig weiter bergauf geht. Doch hinter zwei hohen Gipfeln fällt der Wanderweg dann langsam ab. Du wanderst lange am Hang entlang. Dann überquerst du leicht den Grat und befindest dich auf der Degollada de Ucanca vor dem Guajara. Geradeaus geht es weiter auf den Guajara. Du steigst jedoch links herunter mit dem S-31 bergab in Richtung Parador. Der Weg ist gut markiert und nicht zu verfehlen. 

Wenn du den ersten langen Abstiegsabschnitt mit einigen Serpentinen bewältigt hast, führt dich der Weg rechts herum durch ein Tal bergab. Schließlich kommst du auf den Fahrweg Siete Cañadas, den du kreuzt. Geradeaus geht es jetzt noch einige Zeit auf dem Wanderweg weiter bis zum Parador. Wenn du diesen nach der langen Wanderung erreicht hast, kannst du dich wirklich beglückwünschen. Eine große herausfordernde Tour liegt hinter dir. 

Und zum Schluss

Ich hoffe, dass dir diese wirklich schwere und herausfordernde Wanderung über die Cresta de Las Cañadas gefallen hat. Für mich ist diese Wanderung mit den allerschönsten Ausblicken und der großen Vielfalt eine der Königstouren auf Teneriffa. Aber entscheide du selber. Ich wünsche dir sichere und wunderschöne Wanderungen,

Dagmar von Siebeninseln