Auf der Vulkanroute zwischen schwarzen Bergen, Lavaströmen und grünen Kiefern

Die Vulkanroute unterhalb des Pico Viejo

Unterhalb des mächtigen Teide und des Pico Viejo habe ich auf SiebenInseln bereits einige Wanderrunden auf Teneriffa beschrieben. Heute folgt nun die Vulkanroute, die oberhalb des Vulkanes Chinyero und unterhalb des Pico Viejo verläuft. Vorbei an einigen Vulkanen führt dich die Vulkanroute durch die eindrucksvolle Landschaft des Teide-Nationalparks. Bereits am Startpunkt eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama aus schwarzen Lavafeldern, hellen Ascheflächen und vereinzelten grünen Kiefern. Der mächtige Teide sowie der Pico Viejo thronen über der Szenerie und erinnern eindrucksvoll daran, dass diese Region vom Feuer geformt wurde.

Wanderinnen auf der Vulkanroute

Während der Wanderung folgst du alten Lavaflüssen, überquerst erkaltete Lavaströme und kommst an kleinen Lavahöhlen sowie an der Cueva de Samara vorbei. Dabei genießt du immer wieder weite Ausblicke auf den Atlantik und die Nachbarinseln La Gomera, El Hierro und La Palma. Die Vulkanroute verläuft zumeist auf gut markierten Pfaden und ist trotz einiger steiniger Passagen angenehm zu gehen. Wenn du dir Zeit nimmst, wirst du am Wegesrand viele faszinierende Strukturen der erkalteten Lava erkennen.

Lavafelder, Kiefern, Teide  und Pico Viejo

Zwischen Feuerbergen und Kiefern – Natur pur auf der Vulkanroute

Auf dieser Vulkanroute zwischen den Vulkanen wirst du nur wenigen Wanderern begegnen. Diese Gegend ist im Vergleich zu den beliebten Routen auf den Teide, den Pico Viejo oder den Guajara deutlich ruhiger und wirkt oft richtiggehend einsam. Erst etwa zur Hälfte der Wanderung triffst du auf den Track der Samara-Umrundung. Dort wirst du auf einmal vielen Menschen begegnen, die vom Parkplatz aus nur kurz um den Samara wandern oder ein bisschen „Vulkanluft“ schnuppern möchten.

Auf der Vulkanroute mit Blick auf den Vulkan Samara und die Nachbarinseln La Palma und La Gomera

Doch kaum hast du die Teidestraße überquert, tauchst du wieder in die Stille und Weite der Lavafelder ein. Hier spürst du die ganze Faszination Teneriffas: wild, ursprünglich und voller Kontraste. Ich hoffe, dass dir diese Wanderung genauso gut gefallen wird wie mir – ein unvergessliches Erlebnis auf der eindrucksvollen Vulkanroute unterhalb des Pico Viejo.

Track der Vulkanroute längere Tour

Allgemeine Informationen zur Vulkanroute

Startpunkt und Anfahrt 

Startpunkt der Wanderung ist an der TF-38 (zwischen Chío und Boca Tauce) bei Kilometer 12. Dort starten auch die Reit- und Fahrwege Richtung Arenas Negras, die groß ausgeschildet sind.

Ausgangsort der Wanderung Fahrweg bei KM 12

Anfahrt mit dem Pkw 

Wenn du vom Inselsüden Teneriffas und auch aus Richtung Norden von der Inselautobahn TF-1 kommst, nimmst du die Abfahrten Guía de Isora oder Chío. Dann fährst du auf der TF-38 Richtung Teide Nationalpark. Wer von der Inselmitte über die Cañadas Straße TF-38 kommt, fährt Richtung Chío bzw. Santiago del Teide. Bei Kilometer 12 am Startpunkt ist auch Platz für einige Fahrzeuge. Dort startet die Wanderung.

Anfahrt mit dem Bus 

Mit dem Bus kannst du leider nicht zum Startpunkt dieser Wanderungen gelangen, denn es gibt keinen Titsa Linienbus, der diese Strecke fährt.

Zeit 

Ich gebe ungern allgemeine Zeitangaben für Wandertouren, da die Zeiten doch sehr individuell sind. Wir haben für diese Vulkanroute beim ersten Mal im Entdeckermodus mit Pausen 4 Stunden und 45 Minuten benötigt. Für die 3 Kilometer kleinere Route waren es dann nur knapp 4 Stunden.

Höhenprofil der Vulkanroute (längere Tour)

Höhenunterschied und Streckenlänge 

Die Höhendifferenz beträgt ca. 445 bzw. 408 Meter für die kleinere Runde und die Strecke ist knapp 14 bzw. 11 Kilometer auf der kleineren Runde lang. 

Höhenprofil der etwas kürzeren Vulkanroute

Anforderung 

Auf der gesamten Vulkanroute gehst du zumeist auf guten und teilweise auch ausgezeichneten Wander- oder Fahrwegen. Es gibt allerdings einige Passagen, die sind ein wenig steinig und unwegsam.

Einkehr 

Einkehrmöglichkeiten findest du auf der gesamten Vulkanroute nicht. Daher bitte auf jeden Fall ausreichend Wasser und ggf. Verpflegung mitnehmen.

Oben rechts der rote Strich markiert die kürzere und der grüne Strich die etwas längere Vulkanroute - nur die Stelle, an der sich die Touren voneinander unterscheiden
In der Mitte die im wesentlichen hellgrün eingezeichnete Tour ist die Vulkanroute. Der gelbe Strich markiert die kürzere Wanderung und die restlichen Farben stehen für viele Wanderungen in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Varianten 

Die Wanderung lässt sich – wie hier vorgestellt – zwischen 11- 14 Kilometern variieren. Zusätzlich gibt es jedoch noch einige Möglichkeiten der Erweiterung, indem du einige der Vulkane erklimmst oder zusätzlich umrundest. Alle Möglichkeiten stelle ich dir im Artikel vor.

es gibt viel zu entdecken auf der Vulkanroute

Auf SiebenInseln findest du noch folgende Wanderungen in der Nähe:

Pico Viejo – Wanderung auf den Kraterrand

Rundwanderungen – auf die Montaña de las Cuevitas und die Montaña la Corredera

Chinyero – Rundwanderung um einen heißen Vulkan

Wanderung um die Montaña Cascajo zur Montaña Corredera

Montaña Samara – kleine Vulkanrundwanderung

Rundwanderung um die Montaña Cruz de Tea

Vulkanroute - Blick auf den Vulkan Montaña Samara

Vulkanroute

Streckenabschnitt KM-12 der Teidestraße bis Montaña de Las Cuevitas

Du startest deine Wanderung an der TF-38 nahe KM-12. Der gut ausgeschilderte Fahr- und Wanderweg ist nicht zu übersehen. Zunächst wanderst du eine ganze Zeit auf dem breiten Fahrweg zwischen riesigen dunklen Lavafeldern. Bereits hier hast du bei klarem Wetter herrliche Aussichten zum Teide und Pico Viejo auf der einen sowie auf die Nachbarinseln zur anderen Seite. Der Weg führt in weiten Serpentinen leicht aufwärts zur Montaña Cascajo, dem ersten Vulkan auf dieser Tour. Am Fuße des Berges triffst du auf einige Kiefern und folgst dem Weg weiter, der dich um die Montaña Cascajo herumführt.

Wanderer auf der Vulkanroute auf der Pista Montaña Cascajo

Nach einiger Zeit zweigt ein Weg von der Pista Montaña Cascajo nach rechts ab. Hier verlässt du den Fahrweg. Dieser Weg ist schmaler und führt dich durch leicht mit Kiefern bewaldete Lavafelder bergauf. Auch wenn der Weg schmaler ist, ist er nicht zu verfehlen, da er sehr gut ausgetreten und teilweise mit Steinen markiert ist. Du wanderst an der Flanke des nächsten Vulkans, der Montaña de Las Cuevitas empor. Der Weg auf den Gipfel dieses Vulkans zweigt nach einiger Zeit rechts ab. Wenn du die Runde erweitern magst, hast du hier die erste Gelegenheit. Du kannst hier auf den kleinen Gratpfad nach rechts abzweigen und zurückkommen.

Wanderer auf dem Aufstiegsweg durch den Wald Richtung Montaña de Las Cuevitas

Streckenabschnitt Montaña de Las Cuevitas bis einsames Lavatal

Von hier folgst du dem Weg immer weiter geradeaus über eine beeindruckende Lavalandschaft mit Ausblicken zum Teide und Pico Viejo. Lava und Kiefernwälder dominieren das Landschaftsbild. Bevor der Weg einen Linksschwenk macht, zweigt ein Weg rechts ab. Jetzt hast du die Wahl. Wenn du hier abzweigst, sparst du 2-3 Kilometer und einige Höhenmeter. Dieser Weg führt sehr gerade unterhalb eines Berges durch ein Lavatal. Er steigt schließlich an und vereint sich nach einem Aufstieg mit dem weiteren Weg.

Wanderweg durch ein einsames Tal - hier ist der Wanderweg teilweise etwas schwer zu finden

Wenn du die längere Variante bevorzugst und wie ich ein wenig erkunden möchtest, gehst du weiter geradeaus. Der Weg richtet sich nordwärts aus. Du folgst ihm noch eine Weile. Wenn du immer weiter geradeaus gehen würdest, kommst du zur Pista de Canal. Doch das ist wieder eine andere Wanderung. Auf dieser Wanderung zweigst du nach einiger Zeit rechts ab. In einem sehr einsamen Lavatal unterhalb des Pico Viejo geht es aufwärts. Wie du am Track sehen kannst, haben wir auch ein Seitental noch ein wenig erkundet. Dort war kein Weg mehr zu finden.

auf schmalen Wegen über große Lavafelder mit fantastischen Ausblicken - Teneriffas Vulkanroute

Streckenabschnitt einsames Lavatal bis Vulkan Montaña de Samara

Doch unterhalb eines Lavaberges führt ein kleiner Pfad schließlich aufwärts. Diesem folgst du und querst einige Lavarinnen und steigst dann auf. Oben vereint sich der Weg mit dem anderen kürzeren Weg. Von diesem Punkt geht es noch weiter durch die Lavafelder und steinigen Weg aufwärts. Die Aussichten von hier oben sind einfach fantastisch. Doch schließlich kommst du aus der Einsamkeit zurück. Denn dein Weg mündet in den bekannten Wanderweg um den Vulkan Samara. Nun wirst du auch wieder auf andere Wanderer treffen.

Wanderer auf dem Abstiegsweg der Vulkanroute zwischen Montaña Botija und der Montaña Samara

Du wanderst rechts herum bergab und folgst dem Wanderweg, der auf den Vulkan Montaña de Samara ( 1932 Höhenmeter) zuläuft. Links hinter dir erhebt sich der dunkle Vulkan Montaña de la Botija (2121 Höhenmeter). Solltest du von dieser Runde noch nicht genug haben, kannst du auch links bergauf gehen und zusätzlich die große Runde um diesen Vulkan gehen. Beide Wege enden schließlich am Parkplatz unterhalb des Vulkans Samara an der TF-38. Als Erweiterung wäre auch noch an eine kleine Runde um den Vulkan Samara zu denken.

Wanderer an der Cueva de Samara

Streckenabschnitt Vulkan Montaña de Samara bis Ausgangsort

Jetzt verlässt du den manchmal sehr überfüllten Parkplatz und querst die Straße. Auf der anderen Straßenseite hältst du dich zunächst rechts herum parallel unterhalb der TF-38. Dort triffst du auf einen kleinen Weg. Diesem folgst du. Er bringt dich bergab und nachkurzer Zeit findest du einen guten breiten Weg vor, dem du einfach folgen kannst. Du wanderst weiter durch Lavafelder, die vereinzelt mit Kiefern bestanden sind. Kurz bevor du wieder auf die TF-38 triffst, kannst du nach rechts einen kurzen Abstecher unternehmen. Dort findest du die Lavahöhle Cueva de Samara. Das letzte kleine Highlight dieser Wanderung. Wenn du diese angeschaut hast, musst du noch einmal die TF-38 überqueren. Der Wanderweg setzt sich gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite fort. 

Blick vom Abstiegsweg mit fantastischen Aussichten

Geradeaus würde er dich zurück zur Montaña Cascajo führen. Doch du hältst dich nach einiger Zeit links abwärts. Ein Fahrweg bringt dich in weiten Serpentinen und wiederum mit wunderschönen Aussichten abwärts. Ein letztes Mal geht es auf dieser Vulkanroute über Lavafelder , die mit vereinzelten grünen Kiefern bestanden sind. Wenn du dich der TF-38 näherst, solltest du den Weg nach rechts verlassen und unmittelbar den kleinen Abhang zum Ausgangsort zurückgehen. Folgst du dem Fahrweg, musst du hingegen ein kleines Stück nach rechts an der Straße entlang zum Ausgangsort zurücklaufen.

Blick auf die Nachbarinseln aus der Höhe La Gomera und El Hierro

Und zum Schluss

Ich hoffe, dass dir diese Vulkanroute auf Teneriffa gefallen hat. Sie bietet dir viele Gestaltungsmöglichkeiten. Und wie immer du dich auch beim Wandern entscheiden wirst, ich wünsche dir viel Freude auf allen deinen Wanderungen,

Dagmar von SiebenInseln

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